Im Lockdown: Deutlich weniger getötete Radler*innen

Zahl der getöteten Radfahrenden sinkt von März bis Juni 2020 um 11,5 Prozent im Vergleich zu 2019.

Statistisches Bundesamt: Insgesamt weniger Verkehrsunfälle in der Corona-Krise – Durch Radverkehrszunahme geringerer Rückgang bei Radfahrenden.

Mit dem bundesweiten Lockdown Mitte März 2020 ist die Zahl der Fahrradunfälle nach Zahlen des Statistischen Bundesamtes gesunken. Trotzdem gab es im April und Mai mehr Fahrradunfälle gab als im April und Mai 2019. In der Verkehrsunfallstatistik nehmen Fahrradunfälle insoweit eine Sonderstellung ein, da sie im Gegensatz zu Unfällen mit anderen Verkehrsmitteln in den vergangenen Jahren zugenommen haben. Im DESTATIS-Verkehrsunfallkalender ist deutlich zu sehen, dass in den letzten Jahren die Fahrrad-Saison immer länger geworden ist. Zudem gibt es an Wochentagen mehr Fahrradunfälle als am Wochenende. Da seit der Jahrtausendwende immer mehr Menschen das Fahrrad für den Weg zur Ausbildung und zur Arbeit nutzen, hat sich diese Entwicklung in den letzten Jahren weiter verstärkt. Am Wochenende ist Radverkehr dagegen überwiegend Freizeitaktivität. Im Zeitraum von Januar bis Mai 2020 starben im Vergleich zum Vorjahr neun Fahrradfahrerinnen und Fahrradfahrer weniger.

  • März bis Juni 2020: getötete Radfahrende 162 // verletzte Radfahrende 31.087
  • März bis Juni 2019: getötete Radfahrende 183 // verletzte Radfahrende 31.343

Zahl der Vekehrstoten von März bis Juni 2020 auf Tiefstand

Noch nie seit der deutschen Vereinigung im Jahr 1990 wurden in der Zeit von März bis Juni weniger Menschen durch Unfälle im Straßenverkehr getötet. Insgesamt 880 Menschen starben in diesen vier Monaten 2020 bei Verkehrsunfällen. Von März bis Juni 2019 waren es 1.069 Verkehrstote gewesen. Auch die Zahl der Verletzten sank in dieser Zeit deutlich auf knapp 98.300 Menschen. Das entsprach einem Minus gegenüber dem Vorjahreszeitraum von 17,7 Prozent bei den Verkehrstoten und von 25,5 Prozent bei den Verletzten.

Zahl der getöteten und verletzten Personen auf Kraft- und Fahrrädern nur unterdurchschnittlich gesunken

Die Zahl der Verkehrstoten ist bei Pkw-Insassen sowie Fußgängerinnen und Fußgängern überdurchschnittlich zurückgegangen. Von März bis Juni 2020 kamen 342 Menschen in einem Pkw ums Leben, 21,7 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Die Zahl der getöteten Fußgängerinnen und Fußgänger sank um 23,9 Prozent auf 83. Bei Kraftrad- und Fahrradfahrenden war der Rückgang dagegen deutlich geringer. Von März bis Juni 2020 verunglückten 230 Kraftradnutzerinnen und -nutzer tödlich, 12,2 Prozent weniger als von März bis Juni 2019. Die Zahl der getöteten Fahrradfahrerinnen und -fahrer sank um 11,5 Prozent auf 162.

Eine ähnliche Entwicklung zeigt sich auch bei der Zahl der Verletzten. Die Zahl der verletzten Pkw-Insassen sank um 37,0 Prozent, die der verletzten Fußgängerinnen und Fußgänger um 34,4 Prozent. Dagegen war es bei Kraftradnutzerinnen und -nutzern nur ein Minus von 16,0 Prozent. Die Zahl der verletzten Fahrradfahrerinnen und -fahrer blieb fast auf dem Vorjahresniveau: Der Rückgang betrug hier nur 0,8 Prozent.

Pressemitteilung des Statistischen Bundesamtes