Trassenteilstück des RS1 durch die Bochumer Innenstadt jetzt fahrradgerecht umsetzen

In den vergangenen Tagen wurde bekannt, dass die Flächen der Deutschen Bahn für den innenstadtnahen Ausbau des RS1 nicht zur Verfügung stehen. Diese Meldung kommt nicht überraschend. Da das bereits fertiggestellte Teilstück des RS 1 von der Stahlhauser Straße bis zu Bessemer Straße wenig Spielraum für alternative Optionen der Trassenführung in die Innenstadt lässt, liegt es nun an der Verwaltung einen Ausweg aus dem Dilemma zu finden. Es ist sehr bedauerlich, dass die zahlreichen konstruktiven Anregungen und Vorschläge im Rahmen der Bürger:innen-Beteiligung im Vorfeld der Planung von der Verwaltung nur ungenügend berücksichtigt wurden. 

Bei der nun favorisierten Trassenführung durch die Innenstadt sind die speziellen Anforderungen und Standards bei der Planung von Radschnellwegen zwingend zu berücksichtigen. Und, es darf vor allem keine Zeit mehr verloren gehen, die Herausforderungen dafür zügig und zielgerichtet anzugehen.

Kreuzungen Bessemer Straße, Viktoriastraße, Unistraße und Wittener Straße

Vier große Kreuzungen sind nun für den Radschnellweg im Innenstadtbereich zu überwinden. An den Kreuzungen, wo keine Querung über Brücken möglich ist, muss es eine Bevorrechtigung durch eine Grüne Welle für Radfahrende geben. Die notwendige Technik dazu gibt es seit mehreren Jahren. 

Enge Straßen

Einige Straßen, über die der Radschnellweg führen soll, sind recht schmal und mit beidseitigen Parkstreifen bebaut. Gemäß der Vorgaben für Radschnellwege werden in diesen Bereichen Parkplätze zwangsläufig wegfallen müssen. Es sollten daher Parkmöglichkeiten in der Umgebung und Anlieferplätze vor der Häusern der Bewohner:innen eingeplant werden, damit der Radschnellweg nicht zugeparkt wird.

Schnellweg zur Mobilitätswende

Bochum könnte sich mit dem Radschnellweg und durchgehenden Radwegen auf den Hauptstraßen  ein Leuchtturmprojekt schaffen, mit einem ökologischen Mehrwert und praktischen Nutzen für die Verkehrswende. Diese ist ein Teil des im Rat beschlossenen Leitbildes Mobilität der Stadt, die bis 2030 den Anteil von ÖPNV, Fußverkehr und Rad um 20% steigern will. Der Radverkehr in Bochum muss dazu direkt, sicher und zügig geführt werden.

Daher verlangen wir von der Verwaltung eine zügige Umsetzung der Trasse, die den Anforderungen an Radschnellwege gerecht wird. Die Stadt Bochum kann die selbstgesteckten Ziele erreichen, sie muss es nur wirklich wollen und den Umweltverbund endlich gleichberechtigt zum motorisierten Individualverkehr behandeln.