Fahrraddemo für bessere Radwege und Podiumsdiskussion über Radentscheid in Bochum

An der Podiumsdiskussion zum Radentscheid und der Raddemo „Bochum steigt auf’s Rad“ haben am 29.August insgesamt 600 Menschen teilgenommen. Die Radwende Bochum sieht darin nochmal ein klares Zeichen für die von vielen Menschen gewünschte Verkehrswende.

Um 14 Uhr begann am Rathaus eine Fahrraddemo mit 430 Teilnehmer*innen. Mit Blick auf die Kommunalwahl forderte hier Dominik Bald von der Radwende, dass die neue Rathaus-Koalition endlich Ernst macht mit der Verkehrswende und zeitnah Pläne für einen Radweg auf dem Ring und andere große Straßen vorlegt. Das Bündnis Radwende fordert eine flächendeckende Radinfrastruktur. Bis 2025 sollten alle Radialen mit durchgehenden Radwegen ausgestattet werden. Zugleich sollte auf allen Straßen ohne Radwege zum Schutz von Radfahrer*innen Tempo 30 gelten. Dazu muss die Stadt ihre Ausgaben und vor allem Fachstellen für Radverkehr massiv ausbauen.

Die Raddemo führte zunächst nach Hamme, wo es z.B. rund um die neue Gesamtschule an Radwegen fehlt. Anschließend ging es durch die Innenstadt Richtung Wasserstraße. Ende war schließlich auf der Königsallee.

Im Anschluss fand am Schauspielhaus eine Podiumsdiskussion statt. Hier sprachen Claudia Harfst (Radentscheid Essen) und Ludger Vortmann (Radentscheid Marl) über ihr erfolgreiches Engagement für einen Radentscheid. Der Bundesvorsitzende des ADFC, Ulrich Syberg beschrieb u.a. am Beispiel von Wien, dass auch in dicht bebauten Städten eine Verkehrswende gelingen kann.

Am Ende waren sich viele Mitglieder der Radwende einig, dass auch in Bochum ein Radentscheid eingeleitet werden soll, um mehr Tempo in den Mobilitätswandel bringen. So berichtete z.B.Claudia Harfst aus Essen, dass dort der Rat zwei Tage nach Abgabe der Unterschriften die Forderungen des Radentscheids übernommen hat, so dass ein Bürgerenscheid über die Forderungen gar nicht mehr notwendig ist.

Bei ihrem nächsten offenen Treffen am kommenden Mittwoch will die Radwende endgültig darüber abstimmen, ob sie einen Radentscheid einleitet.

Anne Koltermann vom Radwende-Bündnis: „Die Zeit drängt. Radfahrer*innen haben lange genug gewartet. Die Stadt Bochum gerät gegenüber anderen Städten ins Hintertreffen und sollte doch besser Vorreiterin sein. Die Zahl der Fahrradunfälle steigt, der Klimawandel beschleunigt sich. Daher wollen wir direkt nach der Wahl mit der zukünftigen Rathauskoalition über Sofortmaßnahmen reden, z.B. über PopupRadwege, Gefahrenstellen und Stellplätze.“