Wann kommt der Pop-up-Radweg auf der Alleestraße?

Am vergangenen Sonntag baute die Radwende erstmals einen Pop-up-Radweg auf der Alleestraße zwischen Westring und Westpark auf. Die Aktion war ein voller Erfolg. Rund 300 Radler*innen nutzten trotz zwischenzeitlichem Regen begeistert die als Radweg abgesperrten rechten Fahrstreifen. Kinder konnten dort endlich sicher mit ihren Eltern radeln. Die Radwende sieht sich bestätigt, mit welch einfachen Mitteln (durch Aufstellen von Pylonen) Radfahren dort sicher und attraktiv werden kann. Die Teilnehmer*innen der Aktion waren sich einig, die Aktion zu wiederholen und hoffen für Rat und Verwaltung einen Denkanstoss gegeben zu haben.

Seit 2019 gibt es den ausdrücklich geäußerten Willen des Rates die Mobilitätswende aktiv anzugehen. Bisher ist dennoch wenig passiert, was u. a. an langen Planungs- und Finanzierungszeitrahmen liegen mag. Daher sind die sehr preiswerten und schnell einzurichtenden Pop-up-Radwege (und andere kostengünstige Übergangslösungen) eine gute Möglichkeit diesen klimagerechten Umbau schnell und vor allem ressourcenschonend voranzutreiben. Vorbild sind Städte wie Berlin oder München, die in der Pandemie auf zahlreichen zweispurigen Straßen Pop-up-Radwege durch Markierungen und Barken installierten, die pro Kilometer unter Zehntausend Euro kosteten. Inzwischen sind einige Radwege verstetigt – mit wesentlich geringeren Planungs- und Umsetzungskosten und -zeiten als bisher. Städte wie Berlin teilen ihre Erfahrungen mit solchen temporären Radwegen und bieten ihr Wissen dazu anderen Kommunen an. Davon könnte auch Bochum profitieren.

Auf der Alleestraße, einer von vielen Pendler*innen und als Zubringer aus der Innenstadt zur Erzbahntrasse stark genutzten Radialen, wäre ein Pop-up-Radweg besonders einfach umzusetzen. Bisher stellt die Nutzung dieser Straße aufgrund der engen Führung sowie der zahllosen Schlaglöcher eine besondere Gefahr beim Radfahren dar. Durch einen Pop-up-Radweg würde kein vollständiger Fahrstreifen wegfallen, lediglich 13 geduldete Parkplätze auf der Straße, für die in der Umgebung genug Alternativen vorhanden sind, müssten zugunsten des fließenden Verkehrs umgewidmet werden. Zudem wären eine kleine Anlieferzone stadteinwärts sinnvoll, da die rechte Fahrspur dort bisher häufig zugestellt ist.

Die Radwende fordert die Kommunalpolitik auf, die Umsetzbarkeit dieses Pop-up-Radwegs zeitnah zu prüfen und zu beauftragen. Optimistisch stimmt die Teilnahme einiger Kommunalpolitiker*innen verschiedener Fraktionen an der Aktion auf der Alleestraße.