Flickenteppich statt durchgängiger Radweg

Radwende Bochum zu den Umbauplänen für die Alleestraße und Essener Straße anlässlich der Sitzung des Ausschusses für Infrastruktur und Mobilität.

Am Dienstag, den 18.08.2020 wird im Ausschuss für Infrastruktur und Mobilität (AIM) der Umbau der Alleestraße und weiterführend der Essener Straße und des Wattenscheider Hellwegs thematisiert. Diese Straßen gehören zu den großen Radialstraßen für die das Bündnis Radwende Bochum seit seiner Gründung durchgehende Radwege fordert. Dazu hat die Radwende Bochum einen GO24-Antrag an die Verwaltung gestellt, der Dienstag im Ausschuss Thema sein wird.

Die Radwende Bochum begrüßt, dass die Verwaltung Stadt Bochum dem Antrag in Teilen zustimmt und dem Ausschuss für Infrastruktur und Mobilität die Zustimmung empfiehlt.

Leider werden aber erst einmal nur für Teilstücke Radwege geplant:

  • Für die Alleestraße vom Westring bis Kohlenstraße soll bis Ende 2020 eine Planung erstellt werden
  • Der Wattenscheider Hellweg soll von der Stephanstraße bis Berliner Straße beidseitig mit einem Fahrradweg versehen werden.

Die Entwurfsplanung soll in einer der nächsten Sitzungen des Ausschusses vorgelegt werden

Leider gibt es noch keine Planung für den Rest der Alleestraße stadteinwärts bis Bessemer Straße und die Essener Straße. Hier möchte die Verwaltung erst noch „prüfen“. Für die Essener Straße sieht die Verwaltung ein Problem in dem „starken Schwerverkehr“.

Dieses Vorgehen kritisiert die Radwende. „Gerade wenn mit einer Steigerung des Verkehrs zu rechnen ist, müssen Fahrradfahrer sicher fahren können. Es ist unverantwortlich, hier die Fahrradfahrer weiter auf dieser gefährlichen Strecke ohne Schutz fahren zu lassen“, so Karl Heinz Hüsing vom Bündnis Radwende.

Am Beispiel der Alleestraße bzw. Essener Straße zeigt sich nach Auffassung der Radwende wieder ein generelles Problem der Politik in Bochum: Alle Planungen haben zuerst das Auto im Blick, erst dann wird der ÖPNV und Rad- und Fußverkehr geplant.

Auch traue sich die Stadt Bochum laut Hüsing nicht „die erhöhten Geschwindigkeiten von 70 km/h und 60 km/h auf der Essener Straße herabzusetzen. Das schnelle Fahren auf diesen Bereichen führt zu minimalen Zeiteinsparungen. Stelle aber eine Gefährdung anderer Verkehrsteilnehmer dar und ist ökologisch unsinnig.“

Die Radwende fordert daher die Verwaltung auf, die Planungen für die wichtige West-Achse nachzubessern, so dass möglichst schnell ein durchgängiger Radweg gebaut werden kann.