Verkehrschaos auf der Dorstener Straße

Vorschläge gegen das Verkehrschaos auf der Dorstener Straße: Städtischer Ausschuss trifft am Mittwoch eine Entscheidung

Ein Aktiver der Radwende hat sich ausführlich mit der Dorstener Straße beschäftigt und Vorschläge erarbeitet, wie diese sicheres Radfahren möglich macht. Bochums vermutlich gefährlichste Straße soll aber laut Verwaltungsvorlage dauerhaft chaotisch, gefährlich und eher radfahrerfrei bleiben. Sämtliche Anregungen wurden pauschal abgelehnt. Unter dem Eindruck zweier schwer verletzten Radfahrer:innen (am 9.11. und 25.10.) auf der Dorstener Straße in den letzten Wochen ist Radwende entsetzt über diese Vorlage. Radwende fordert die Vertreter:innen im Ausschuss für Mobilität und Infrastruktur diese abzulehnen und nach guten Lösungen zu suchen.“

Die Verwaltung ignoriert in ihrer Begründung rechtliche Vorgaben wie die Flüssigkeit der Straße für alle Verkehrsformen zu bewerten. Lapidar und ohne Angabe von Verkehrsanalysen wird eine mangelnde Leistungsfähigkeit für Autos behauptet. Dies hat zur Folge, dass die vierspurige Straße zwischen A40 und Herne  weitgehend ohne jegliche Radinfrastruktur beizubehalten. Radfahrer:innen können dort nur unter Gefahr für Leib und Leben fahren, keine Option für Jugendliche oder ältere Menschen. Die aus diesem Grund in der Verwaltungsvorschrift der Straßenverkehrsordnung vorgegebene „Vision Zero“ wird in der Vorlage seitens der Verwaltung nicht einmal erörtert.

Für andere Teile der Dorstener Straße wird von einer alternativen Radroute gesprochen. Dafür aber existieren keinerlei Pläne. Allein ein Blick auf den Stadtplan macht deutlich: eine Parallelstraße zur Dorstener gibt es nicht. Möglich wäre nur eine Zickzack Route wie in Altenbochum. Solchen Routen verlängern den Weg erheblich und umfahren ausgerechnet die zentralen Infrastrukturen im Stadtteil. In Altenbochum wird die „Südumfahrung“ daher von fast keinem:r Radfahrer:in benutzt. Durch häufige Kreuzungen sind diese Zickzack Routen auch besonders gefährlich. Dies zeigten jüngst zahlreiche Kreuzungsunfälle in Bochum.

Die Dorstener Straße benötigt einen Plan, um die Unfallgefahren zu minimieren und das tägliche Verkehrschaos durch Staus, Lärm und Falschparken zu beenden. Radwende erkennt die Komplexität an. Marek Nierychlo sagt: „Die Lösung kann nicht sein, den Kopf in den Sand zu stecken und Gefahren beizubehalten. Die Straße benötigt pragmatische Lösungen und einen langfristigen Plan.“

Radwende wird die Mitglieder des Ausschusses für Mobilität und Infrastruktur sowie die Mitarbeiter:innen der Verwaltung daher zu einer gemeinsamen Radfahrt über die Dorstener Straße einladen.