Demo gegen den Autowahn

TeilnehmerInnen der Sommerakademie von Attac Deutschland und das Bündnis „Radwende Bochum“ haben heute für eine Kehrtwende in der Verkehrspolitik demonstriert. Mit einer „Gehzeug“-Parade zogen sie durch die Innenstadt und forderten klimagerechte und platzsparende Alternativen zum motorisierten Individualverkehr. Die so genannten Gehzeuge – rechteckige Holzgestelle in den Abmessungen eines Autos – wurden von jeweils einer Person getragen und machten so den Platzverbrauch von Autos besonders anschaulich. Für die Busse der BOGESTRA machten die DemonstrantInnen die Fahrbahn frei.

„Im Autoland Deutschland werden Fahrrad-, Bus- und Bahnfahren oder Zufußgehen als Fortbewegungsarten zweiter Klasse behandelt und bekommen kaum Platz zugestanden. Für Autos – die lauteste, ungesündeste und klimaschädlichste Art der Mobilität – gibt es dagegen jede Menge Privilegien: Platz im städtischen Raum, Vorrang bei der Verkehrsführung und steuerliche Vorteile beispielsweise für Dienstwagen“, sagte Attac-Campaignerin Sabine Lassauer.

Die Konsequenzen dieser Verkehrspolitik sind auch in Bochum spürbar, wo der PKW-Anteil überaus hoch ist: So wurden 2018 mehr als die Hälfte aller Wege (56 Prozent) mit dem Auto zurückgelegt, 24 Prozent zu Fuß, 16 Prozent mit dem öffentlichen Nahverkehr und nur fünf Prozent mit dem Fahrrad.

„Mit unserer Gehzeug-Parade zeigen wir, wie absurd die Platzverschwendung für Autos ist. Durchschnittlich werden 1,4 Personen in einem etwa zwei auf viereinhalb Meter großen Blechkasten transportiert.“, sagte Thomas Eberhardt-Köster vom bundesweiten Attac-Koordinierungskreis. „Es ist höchste Zeit für menschen- statt autogerechte Städte und klimagerechte Mobilität für alle. Wir brauchen deutlich weniger Autos in und neben den Straßen.“

Mit der Kampagne „Einfach.umsteigen: Klimagerechte Mobilität für alle“ macht Attac Druck für den sozial-ökologischen Umbau der Gesellschaft. Im Zentrum der Kampagne stehen vielfältige Aktivitäten für eine Verkehrswende.